Überblick über die aktuellen Strompreise
In Dortmund und anderen deutschen Städten bewegen sich die Großhandelspreise für Strom weiterhin auf einem hohen Niveau. Allerdings sind sie in den letzten Monaten deutlich gesunken, was zu einer allmählichen Normalisierung der Stromkosten für die Endverbraucher in Dortmund führt. Dies könnte bedeuten, dass wir in den kommenden Monaten und Jahren eine gewisse Stabilisierung oder sogar einen weiteren Rückgang der Strompreise erleben könnten.
Strom-Preistrends und Strom-Prognosen für 2024
Seit Herbst 2021 haben die Strompreise in Deutschland eine beeindruckende Rallye hingelegt. Zunächst stieg die Nachfrage sprunghaft nach dem Ende der weltweiten Corona-Lockdowns. Mit dem Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 wurde dieser Anstieg weiter verstärkt, hauptsächlich durch den Mangel an Erdgas. Da ein Teil des Stroms in gasbetriebenen Kraftwerken erzeugt wird, sind die Strom- und Gaspreise eng miteinander verknüpft. Infolgedessen stiegen die Strompreise dramatisch an.
In den letzten Monaten jedoch, besonders im Jahr 2023, haben wir einen deutlichen Rückgang der Strompreise in Dortmund gesehen. Mehrere Faktoren haben zu dieser Entwicklung beigetragen, darunter eine verbesserte Versorgungslage und geringere Nachfrage in einigen Bereichen. Prognosen für 2024 deuten darauf hin, dass die Preise weiter sinken könnten, obwohl sie möglicherweise nicht auf das Niveau vor der Energiekrise zurückkehren werden.
Wie teuer ist Strom aktuell in Dortmund?
Laut den letzten Preisentwicklungen der Strombörse sind die durchschnittlichen Strompreise in den letzten zwölf Monaten um elf Prozent gesunken. Ein typischer Haushalt in Dortmund mit einem Verbrauch von 5.000 kWh zahlt nun etwa 1.815 Euro pro Jahr, was einem monatlichen Durchschnitt von 151,25 Euro entspricht (Stand: April 2024). Im Vergleich dazu mussten Verbraucher im Vorjahr noch 2.044 Euro jährlich zahlen, was einen erheblichen Rückgang darstellt. Dies zeigt, dass sich die Preise zwar normalisieren, aber noch immer auf einem höheren Niveau befinden als vor der Krise.
Auswirkungen steigender Netzentgelte in Dortmund
Im April 2024 pendelten die Großhandelspreise um die Marke von 64 Euro pro Megawattstunde. Diese Werte stellen eine moderate Entwicklung im Vergleich zu den historischen Höchstpreisen der Jahre 2022 und 2023 dar. Im Jahr 2022 wurden an vielen Tagen Rekordpreise verzeichnet, und im Jahr 2021 lag der durchschnittliche Strompreis im Großhandel laut der Bundesnetzagentur bei 96,85 Euro pro Megawattstunde. Im Jahr 2020 lag dieser Preis noch bei 30,47 Euro pro Megawattstunde.
Besonders Ende August 2022 waren die Preisausschläge im Stromgroßhandel extrem hoch. Seitdem hat sich die Lage tendenziell beruhigt. Zum Januar 2024 haben mehrere hundert Grundversorger ihre Strompreise gesenkt, im Durchschnitt um etwa vier Prozent im Vergleich zum 31. August 2023. Diese Senkungen entsprechen einer Entlastung von durchschnittlich 99 Euro bei einem Verbrauch von 5.000 kWh.
Warum sind die Strompreise so hoch in Dortmund?
Die hohen Strompreise in Deutschland sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Einer der Hauptgründe sind die hohen Abgaben, Umlagen und Steuern, die auf den Strompreis aufgeschlagen werden. Diese machen oft einen großen Teil des Endkundenpreises aus. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Anstieg der Gaspreise in den letzten Jahren, der die Stromerzeugung erheblich verteuerte. Da viele Kraftwerke mit Erdgas betrieben werden, führt ein Anstieg der Gaspreise zwangsläufig zu höheren Kosten für die Stromerzeugung.
Das Merit-Order-Verfahren, nach dem sich die Strompreise im Großhandel bilden, spielt ebenfalls eine Rolle. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass teure Gaskraftwerke zum Einsatz kommen, wenn die Nachfrage hoch ist oder das Angebot an günstigeren Energiequellen wie Wind- und Solarenergie gering ist. Dies treibt die Strompreise zusätzlich in die Höhe.
Lohnen sich günstige Stromanbieter Dortmund?
Günstiger Strom bedeutet nicht, dass die Qualität des Stroms geringer ist, sondern dass der Preis besonders niedrig ist.
In Deutschland können Haushalte je nach Wohnort laut dem Monitoringbericht 2022 der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts im Durchschnitt zwischen 147 verschiedenen Anbietern wählen. Günstige Stromanbieter versuchen, durch interne Einsparungen ihre Tarife zu senken, um möglichst viele Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Weiterhin bieten viele Anbieter attraktive Boni an, die den Tarif zusätzlich reduzieren.
Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass der auf den ersten Blick günstigste Anbieter nicht immer die beste Wahl sein muss. Je nach Bedingungen und Vertragslaufzeit kann der Tarif mittel- bis langfristig teurer werden. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die Boni ausgezahlt wurden und der Strompreis anschließend vollständig berechnet wird.
Der Tarifcheck auf MySmartEnergy stellt die Konditionen der verschiedenen Stromanbieter in Dortmund transparent dar und liefert anhand von Bewertungen Informationen zur Kundenzufriedenheit. So können Sie schnell feststellen, ob sich ein Wechsel des Stromanbieters in Dortmund für Sie lohnt.
Zusammensetzung des Strompreises
Der Strompreis für Endkunden in Deutschland setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Dazu gehören Beschaffungskosten und Vertriebskosten, Steuern, Umlagen und Abgaben sowie Entgelte für Transport und Messung. Besonders hoch sind die Steuern und Abgaben, die oft die eigentlichen Beschaffungskosten übersteigen.
Zu den größten Posten, die den Endkunden in Rechnung gestellt werden, zählen die Netzentgelte. Diese Gebühren werden für den Betrieb und den Ausbau der Stromnetze erhoben und von den Netzbetreibern berechnet. Zum Jahreswechsel sind die Netzentgelte, die regional schwanken, gestiegen. Die Bundesregierung hatte Ende 2023 entschieden, einen geplanten Zuschuss zur Stabilisierung der Netzentgelte in Höhe von 5,5 Milliarden Euro für 2024 wegen der Haushaltskrise zu streichen. Die Netzbetreiber kündigten daraufhin an, die Netzentgelte zu erhöhen.
Die Netzentgelte setzen sich aus zwei Komponenten zusammen: den Übertragungsnetzentgelten für die „Stromautobahnen“, die große Mengen Strom über weite Entfernungen durch Deutschland transportieren, und den Entgelten für die Verteilnetze, die den Strom bis zum Hausanschluss transportieren. Diese werden meist von den Stadtwerken betrieben.
Wie können Strom-Verbraucher in Dortmund sparen?
Um beim Strompreis in Dortmund zu sparen, können Verbraucher verschiedene Maßnahmen ergreifen. Vergleichsportale im Internet sind eine gute Orientierungshilfe, um die besten Tarife zu finden. Grundlegende Informationen und Beratungen bieten auch die Verbraucherzentralen an. Eine ausführliche Beratung kann helfen, den optimalen Tarif zu finden und langfristig Kosten zu sparen.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist der Austausch ineffizienter Haushaltsgeräte. Alte Heizungspumpen, Elektroherde, Kühlschränke und Gefrierschränke gehören zu den größten Stromfressern im Haushalt. Der Austausch dieser Geräte durch moderne, energieeffiziente Modelle kann den Stromverbrauch erheblich reduzieren. Auch die Vermeidung des Stand-by-Betriebs bei Elektronik wie Fernsehern, Computern und Druckern kann helfen, den Stromverbrauch zu senken.
Stromfresser im Haushalt identifizieren
Zu den größten Stromverbrauchern im Haushalt zählen alte Heizungspumpen. Diese Geräte, die oft für die Verteilung des warmen Wassers in den Heizkörpern zuständig sind, können bei ineffizientem Betrieb bis zu 600 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen. Moderne Heizungspumpen hingegen verbrauchen weniger als 50 Kilowattstunden jährlich. Es lohnt sich also, im Heizungskeller nachzuschauen und gegebenenfalls die Pumpe auszuwechseln. Die Kosten für den Kauf und Einbau einer neuen Heizungspumpe amortisieren sich angesichts der hohen Strompreise meist schnell.
Elektroherde gehören ebenfalls zu den Geräten im Haushalt, die am meisten Strom verbrauchen. Um den Verbrauch zu reduzieren, sollte man darauf achten, dass der Topf möglichst zur Plattengröße passt und Wasser lieber mit dem Wasserkocher statt auf dem Herd erhitzen.
Auch Kühlschränke und Gefrierschränke können eine Menge Strom ziehen, insbesondere wenn sie älter sind und keine hohen Effizienzstandards erfüllen. Beim Neukauf eines Kühlschranks oder Gefrierschranks sollte man auf einen hohen Effizienzstandard achten. Gleiches gilt für Wäschetrockner, Geschirrspüler und Waschmaschinen.
Ein oft unterschätzter Faktor ist der Stand-by-Betrieb vieler elektronischer Geräte. Fernseher, Computer, Drucker und Hi-Fi-Anlagen verbrauchen auch im ausgeschalteten Zustand Strom, wenn sie im Stand-by-Betrieb verbleiben. Abhilfe schaffen abschaltbare Steckerleisten, mit denen man mehrere Geräte gleichzeitig vom Netz trennen kann.
Europäische Strompreis-Vergleiche
Im europäischen Vergleich gehört Deutschland seit Jahren zu den Ländern mit den höchsten Strompreisen für private Haushalte. Dies bestätigen regelmäßige Untersuchungen der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Hauptgründe hierfür sind die hohen Abgaben und Steuern, die in Deutschland auf den Strompreis aufgeschlagen werden.
Dänemark ist das einzige Land in Europa, das ähnlich hohe Strompreise wie Deutschland hat. In vielen anderen europäischen Ländern, darunter Frankreich und die skandinavischen Länder, sind die Strompreise deutlich niedriger. Ein Grund dafür ist der unterschiedliche Energiemix. Während Deutschland noch stark auf Kohle und Gas setzt, haben andere Länder einen höheren Anteil an Kernenergie oder Wasserkraft, die günstiger produziert werden können.
Ein weiterer Faktor ist die Struktur der Netzentgelte. In Deutschland sind diese regional unterschiedlich und tragen erheblich zur Höhe der Strompreise bei. Länder mit zentralisierter Netzstruktur und geringeren Netzentgelten können daher oft günstigere Strompreise anbieten.
Verständnis der Merit-Order im Strommarkt
Das Merit-Order-Prinzip beschreibt die Reihenfolge, in der Stromanbieter auf dem kurzfristigen Strommarkt genutzt werden. Dabei wird immer der günstigste verfügbare Strom zuerst genutzt. Wenn zum Beispiel viel Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind- oder Solarkraft zur Verfügung steht, können die Strompreise an der Börse sinken. Dies geschieht, weil der Strom aus diesen Quellen praktisch keine variablen Kosten verursacht, sobald die Anlagen einmal gebaut sind.
Wenn das Angebot an erneuerbarer Energie jedoch gering ist, müssen teurere Gaskraftwerke einspringen, um die Nachfrage zu decken. Dies führt zu höheren Preisen, da die Kosten für Erdgas hoch sind. Besonders in Zeiten hoher Nachfrage oder geringer Produktion aus erneuerbaren Energien steigen die Strompreise stark an. In extremen Fällen kann es sogar zu negativen Strompreisen kommen, wenn zu viel Strom im Netz ist und die Anbieter dafür bezahlen müssen, dass ihnen jemand den Strom abnimmt.
Das Merit-Order-Prinzip ist daher ein wichtiger Faktor, um die kurzfristigen Schwankungen der Strompreise zu verstehen. Es erklärt, warum die Preise so volatil sein können und warum erneuerbare Energien eine Schlüsselrolle bei der Preisstabilisierung spielen. Auch politische Maßnahmen, die die Kosten für CO2-Emissionen erhöhen, wirken sich auf die Merit-Order aus, indem sie fossile Brennstoffe weniger wettbewerbsfähig machen.
Fazit
Diese umfassende Übersicht über die Strompreisentwicklung in Dortmund und die verschiedenen Einflussfaktoren soll Ihnen helfen, die Komplexität des Strommarktes besser zu verstehen und informierte Entscheidungen für Ihren Haushalt zu treffen. Ob durch einen Wechsel des Anbieters, die Nutzung effizienter Geräte oder einfach nur durch ein besseres Verständnis der Marktmechanismen – es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Stromkosten zu senken.